Hui, schon so spät?

Das war es schon fast wieder, 2023. Wir haben den zweiten Adventskalender, ich schreibe den zweiten Text anlässlich des 24. Türchens. Verrückt, eben befanden wir uns noch im Würgegriff der Pandemie, auf Sicht fahrend, und in diesem Jahr ist schon wieder alles anders. In Europa tobt ein furchtbarer Krieg, den keiner ernsthaft für möglich gehalten hätte, Stand heute steht uns wohl eine große Rezession ins Haus.

Und wir so? Wir sind gewachsen in diesem Jahr, an allen Fronten: personell, betriebswirtschaftlich, in der Größe der Projekte, in der Tragweite der Entscheidungen. Wir haben zwei Teammitglieder, die kein Deutsch sprechen und das Team hat kürzlich beschlossen, dass Meetings nur noch in der Sprache stattfinden sollen, die alle verstehen. Also in Englisch. Wir internationalisieren uns in höchstmöglicher Geschwindigkeit und irgendwie geht das viel flüssiger, als ich mir das noch im letzten Jahr habe vorstellen können.

Apropos Internationalisierung: Mit Zeitverschiebung hatten wir in diesem Jahr ebenfalls zum ersten Mal ernsthaft zu tun, denn unsere Kollegin Kathrin ist für ein paar Monate in Kanada, minus neun Stunden. Geht auch, kann ich bestätigen, und auch die ganz krassen Frühaufsteherkunden kann man so noch foppen, denn Kathrin schreibt definitiv noch früher Mails als alle anderen!

Kathrin war auch dabei am Werbellinsee zum Teamevent im November, als Pappkamerad gemeinsam mit the Hoff, und virtuell per Video zugeschaltet. Ansonsten waren alle physisch anwesend, aus vielen Regionen Deutschlands, aus Polen und uns aus Rumänien. Krass, so viele Leute, die zusammen kochen, arbeiten, Tanzchoreos lernen, wandern und die ganze Zeit am virtuellen, gemeinsamen Strick ziehen, als ob sie nie was anderes gemacht hätten.

Apropos Strick ziehen: Der größte Strick, an dem wir in diesem Jahr gezogen haben, war ein ziemlich bekannter. Das Deutsche Rote Kreuz, nicht weniger als die bekannteste Hilfsorganisation der Welt, hat eine neue Website bekommen. Mit unseren Kollegen von den +Pluswerk Standorten München und Dresden durften wir unter meiner Projektleitung dieses krasse Projekt umsetzen. Seit ein paar Wochen sind wir live und es läuft gut, Performance, Spendenmodul und die vielen tausend Inhaltsseiten zeigen sich bestens gestylt und funktional im ganz neuen Gewand, mobile first, TYPO3, ganz klar.

Während wir noch mit den organisatorischen Hürden des Wachstums ringen, gerate ich im Spätsommer diesen Jahres in eine neue Facette meines beruflichen Lebens. Ich bin plötzlich im Vorstand des KWSA, Kreativwirtschaft Sachsen Anhalt e.V. Im Zuge dessen hatte ich in dieser Woche mit meinem Vorstandskollegen sogar einen Termin beim Wirtschaftsminister Sven Schulze, persönlich. Wir werden da was bewegen, ich bin mir ganz sicher.

Eigentlich wollte ich ja einen kompletten Jahresrückblick bauen an dieser Stelle. Aber das ist einfach zu viel. Zu viele Dinge haben uns in diesem Jahr begleitet. Lisa hat ein Baby bekommen, Julia hat sich nach sehr sehr vielen Jahren auf den Weg zu neuen Herausforderungen begeben. Im Sommer haben wir das ganze Büro umgebaut und haben am nächsten Tag alle zusammen Baumstämme durch meinen Lieblingswald geschleppt. Vorher haben wir noch um einen Etat einer superbekannten Marke gepitcht, zweiter Sieger ist aber der erste Verlierer, passiert. Das Büro ist nicht fertig, danach waren alle wieder im Homeoffice.

Brauchen wir das Büro überhaupt, ist das alles noch zeitgemäß? Irgendwie schon, wir hatten wieder Kundentermine in Präsenz, hybride Meetings sind die neue Herausforderung, ein Teil ist vor Ort, ein Teil der Teilnehmer irgendwo auf der Welt. Letzte Wochen haben wir neue Möbel zusammengebaut, es tut sich was. Das Büro ist nun auch komplett smart, wird die Tür per App abgeschlossen, werden die Schreibtischinseln stromlos geschaltet und die Heizung gedrosselt, Logo aus, Alarm an. Irgendwie war das mal eine Spielerei der Nerdfraktion, zur Energiepreiskrise kriegt das eine neue Facette, wie so vieles. Wir besitzen so viel Zeug mittlerweile, dass wir das managen müssen, sonst weiß keiner mehr, wo sonst noch  MacBooks und Monitore herumfahren, obwohl wir uns zeitgleich aktiv von immer mehr Gegenständen befreien, die wir stets für wichtig hielten.

Jetzt ist es 23:27 Uhr am 23.12.2022 und ich bin ziemlich platt von diesem Jahr. Morgen startet der Familienrummel um die Feiertage. Zwischen den Feiertagen mal Halbgas geben, die Zeit mit meinen Mädels daheim genießen. Und im nächsten Jahr? Wo ich jetzt so drüber nachdenke, könnte ich sofort wieder losrennen und Baumstämme mit dem Team schleppen. Ihr seid echt cool, alle. Und 2023 reißen wir die Weltherrschaft an uns, ich schwör‘s Pinky!

Und jetzt noch: Das zweitgeilste Weihnachtsvideo, was wir je gedreht haben: Action, Prost und Grüße an alle!

Markus

 

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(Das geilste Weihnachtsvideo aller Zeiten findet ihr übrigens in Türchen 22!)